Der historische Hauptbau des Sybelcentrums wurde 1913 als „Städtisches Kinder- und Säuglingsheim“ der Stadt Karlsruhe errichtet und 1926 um einen Anbau erweitert. Heute ist das Sybelcentrum ein Kinder- und Jugendhilfezentrum unter der Leitung der Heimstiftung Karlsruhe mit Tagesgruppen, stationäre Wohngruppen und Verwaltung. Im Erweiterungsbau bietet die Augartenschule als sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum Unterricht mit kleinen Förderklassen und individueller Betreuung an. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und war zu Beginn der Planung in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Verschiedene, über die Jahrzehnte vorgenommene Umbauten hatten das Gebäude stark verändert.

Ziel war es, dem Gebäude seine Authentizität wieder zurückzugeben und für die Nutze eine auf deren besondere Bedürfnisse angepasste Lern- und Lebensumgebung zu schaffen. Im Vorfeld waren die Überlegungen, ob das Gebäude überhaupt noch wirtschaftlich zu sanieren ist. Die kompletten Rippendecken des Gebäudes waren in ihrer Substanz stark geschädigt. Es wurde dennoch bewusst die Entscheidung für den Erhalt und die Sanierung statt eines Neubaus getroffen.

Das Gebäude bietet aufgrund seiner Historie für die Nutzer und die Öffentlichkeit eine gewisse Identifikation. Eine großflächige Instandsetzung der mangelhaft ausgeführten Stahlbeton-Rippendecken wurde umgesetzt. Unter Berücksichtigung des historischen Bestands wurde eine Neustrukturierung der Grundrisse durchgeführt. Barrierefreiheit wurde im kompletten Gebäude geschaffen. Die Fenster wurden durch neue, der historischen Gestaltung entsprechende Sprossenfenster ersetzt. Ein durchgängiges Farbkonzept auf Grundlage der historischen Farbfassungen wurde entwickelt. In den Gruppen wurde besonderer Wert auf eine wohnliche Materialität gelegt. Das Sybelcentrum wie die Augartenschule erhielten durchgängig Eichenparkett. Möglichkeiten einer energetischen Sanierung waren durch den Denkmalschutz begrenzt. Schwerpunkt lag in der Dämmung der obersten Geschossdecke und eines Fernwärmeanschlusses. Die Ausführung einer Photovoltaikanlage und die Entwässerung des Hofbereichs über Versickerungsflächen sind in weiterer Planung.

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Antje Heck
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